Reenactment (englisch für Wiederaufführung,
Nachstellung) nennt man die Neuinszenierung konkreter geschichtlicher
Ereignisse in möglichst authentischer Weise. Über den Weg der historischen
Wiedererlebbarkeit soll Geschichte verständlich und erlebbar gemacht werden. Das historische re-enactment ist der zentrale Teil der von dem britischen Philosophen und Historiker Robin George Collingwood aufgestellten Theorie der
Historiographie.[1] Die Nachstellung von
historischen oder sagenhaften Ereignissen geht allerdings bis in die Antike
zurück.
Nach der Theorie der Historiographie besteht beim Reenactment die
Aufgabe darin, auf Grundlage der überlieferten Quellen ein ganz konkretes historisches Ereignis aus der Vergangenheit möglichst authentisch zu rekonstruieren.[2] Dabei sollen erneut die Gedanken
und Intentionen der ursprünglich handelnden Akteure durchgespielt werden, die sich in den vergangenen Ereignissen ausgedrückt haben. Der wissenschaftliche Ansatz ist dabei die zentrale
Voraussetzung für die Definition des modernen Reenactment.
Im englischsprachigen Raum wurde das Reenactment oft auf die authentische Nachstellung von militärhistorischen Schlachten reduziert und so von der Öffentlichkeit verstanden.[3] Tatsächlich umschließt das Wort
Reenactment auch zivile historische Inszenierungen, die auf historisch belegte Einzelereignisse zurückzuführen sind.
Neben unzähligen Vereinen, die sich in der Freizeit mit der Nachstellung authentischer historischer Ereignisse beschäftigen, haben sich auch kommerzielle Reenactment-Gruppen gebildet, die zu
verschiedenen Anlässen vor Publikum auftreten.[4] Dabei wird in erster Linie jedoch nicht das klassische Collingwood'sche Reenactment betrieben, sondern zumeist Living History. In der öffentlichen Diskussion aber auch bei vielen Gruppen
verschwimmen diese beiden verschiedenen Darstellungsweisen der Geschichtsinterpretation, was daran liegt, dass es oftmals zu Überlagerungen bei beiden Inszenierungen kommen kann.
Personen, die sich mit Reenactment beschäftigen, werden in der Szene
umgangssprachlich als Reenactors bezeichnet.[2]
Auszug aus Wikipedia
Marcus Autherith
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